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Macau, ein erster Eindruck

Wow, dieses Stadt ist unbeschreiblich. Geplant nur als kurzer Stopover auf dem Weg nach Hong Kong, hat es mir dieser Ort wirklich angetan.

Macau sieht aus als hätte man ein portugiesisches Städtchen mitten auf eine chinesische Stadt fallen lassen (oder vielleicht doch andersrum?)

Ich bin hier am anderen Ende der Welt, mitten an Chinas Küste – und sitze in einem portugiesischen Café, trinke portugiesischen Kaffee, höre hinter mir eine Familie portugiesisch reden und blicke draußen auf mediterrane Kolonialfassaden – mit knallbunten chinesischen Reklametafeln.

An englischen Kolonialstil rund um den Globus hat man sich irgendwie gewohnt, aber diese Brise Portugal, die hier durch die Gassen weht, wenn man Chinesen plötzlich portugiesisch sprechen hört, während sie diese kleinen Eiertörtchen essen (helft man doch mal auf die Sprünge) und dabei einer Mischung aus mediterraner Gelassenheit und chinesisch-hektischer Dauerbetriebsamkeit nachgehen (ich hab auch keine Ahnung wie das zusammenpasst), ist einfach absolut unbeschreiblich – vermutlich ist der Satz deswegen so lang und unübersichtlich geworden 😉

Gestern habe ich bereits einen kleinen Rundgang durch die Altstadt gemacht. Wahnsinn, wenn man auf dem Hügel vor der Fassade einer abgebrannten Kirche steht (schon witzig, es ist echt nur noch die Fassade da), über die Altstadt blickt und im Hintergrund sieht man in den abartigsten Farben Casino-Protzbauten blinken.

Ja, den Teil habe ich bewusst bisher unerwähnt gelassen, denn ich find’s irgendwie uncool. Gibt zwar schon einen sehr interessanten Ausblick (Bilder folgen natürlich) mit dem Geblinke im Hintergrund, aber wenn man dann in dem Viertel ist, wo die Dinger stehen… nää!

Furchtbar hässliche Prunkbauten à la Las Vegas (Macau macht übrigens mehr Glücksspiel-Umsatz als LV) und das ganze noch auf den chinesischen Markt abgestimmt. Ich wollte ja mein Glück versuchen und ein paar Dollar in die Slotmachines schmeißen, aber ich hab die Dinger einfach nicht verstanden. Die haben mehr Knöpfe, mehr blinken, mehr drehen, mehr piepen als das was bei uns so in den Kneipen hängt und Kleingeld frisst.

Ich bin durch vier dieser Läden gelaufen und hab echt nichts gefunden, wo ich mal eine Idee gehabt hätte was man machen muss…

Auch das Angebot an Table Games enttäuscht als Europäer eher – zumindest, wenn man die Baccarat-Regeln nicht kennt, denn das wird mit riesen Abstand am häufigsten gespielt. Gut, Blackjack gibt es noch etliche Tische, aber ich muss gestehen, dass ich zwar weiß was das Ziel ist, aber ich kenne die Regeln wie man Geld setzt nicht, da hab ich es lieber gelassen 😉

Poker findet man am ehesten noch Caribbean Stud (oder so ähnlich), keine Ahnung was das ist. In einem einzigen Casino habe ich ganze sechs Texas Hold ‚Em Tische gesehen, das war es dann aber auch (und die sahen nicht so aus, als hätte ich mir den Buy-in leisten können).

Ok, für einen ersten Eindruck habe ich mit knapp einer DIN A4 Seite nun ja auch einiges geschrieben. Ich werde jetzt meine Tour durch die Altstadt fortsetzen und hoffen, dass sich das Wetter noch etwas bessert, denn leider ist es ziemlich regnerisch.

Heute Abend geht’s dann mit der Fähre nach Hong Kong. Ich lass dann wieder von mir hören.

Nachtrag 12:55pm

Ich bin halt doch immer noch westlicher Touri – meine Pause nach zweieinhalb Stunden latschen bei Starbucks lass ich mir nicht nehmen 😀

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